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Das Eckwertepapier
der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des
vorgesehenen bildungspolitischen Spitzengesprächs 1993 (Endfassung vom 5. Mai 1993)
Bedeutung des Eckwertepapiers |
Dokumentation |
Zusammenfassungen und Kommentare
Bedeutung des Eckwertepapiers
Kaum ein anderes Papier hat so für Furore gesorgt wie das
Eckwertepapier: Nach dessen Bekanntwerden im Herbst 1993 gab es die
seitdem größten Proteste gegen die Hochschul-Deform. Dieses Positionspapier markiert einen Einschnitt in die Bildungspolitik in Deutschland - in zweifacher Hinsicht.
- Erstens zeigt es, die wichtigen HandlungsträgerInnen
aus Politik und Hochschulen sind sich über die Reformpläne einig. Denn mit dem Eckwertepapier brachte eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe vorangegangene Positionspapiere unter einen Hut:
Die Länder machten sich in der Mainzer Erklärung explizit das Eckwertepapier zu eigen.
- Zweitens stellt das Eckwertepapier auch inhaltlich eine Zäsur dar. Nach dem Öffnungsbeschluß rücken Politik und Hochschulen von der Idee ab, möglichst vielen Menschen die Chance zu geben, sich zu bilden. Stattdessen soll das Studium in eine bessere Berufsausbildung umfunktioniert werden. Kreativität, wissenschaftliches Arbeiten, Querdenken - das soll nur noch für wenige in einem zweiten Studienabschnitt, dem sogenannten Graduiertenkolleg, möglich sein.
Eliten sollen den Wirtschaftsstandort Deutschland - sprich die Unternehmensgewinne - voranbringen, die anderen gut im Betrieb funktionieren. Das Schlagwort "Bildung für alle" ist tod, werden die Vorschläge des Eckwertepapiers Realität. Leider werden sie es. Schritt für Schritt.
Dokumentation des Eckwertepapiers
Eine kleine WegweiserIn durch das Eckwertepapier. Die fett gesetzten Zeilen sind Überschriften aus dem Papier; die zusätzlichen Zeilen nennen stichwortartig, worum es geht.
Aussagen, über die sich Bund und Ländern nicht einigen konnten, sind in der Papierversion kursiv gedruckt, hier in [eckige Klammern] gesetzt.
Zusammenfassungen und Kommentare
bay, 30.7.1996, URL
www.michael-bayer.de