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Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft:
"Bericht zur Situation der Hochschulen" vom 07.10.1992.
Eine Zusammenfassung
Hochschulzugang soll nicht grundsätzlich eingeschränkt werden,
stattdessen soll die "an Qualitäts- und Leistungsgesichtspunkten
orientierte stärkere Selektion" (BMBW, 1992, S. 15) bereits in der
Schule beginnen.
"Kern einer realistischen Reform für das Studium an den Universitäten
muß eine Umorientierung des Studiums auf die Qualifikation der
Absolventen für den Beruf in einer vorgegebenen und vertretbaren
Studienzeit sein." (BMBW, 1992, S. 15) Das ist einer der Kerngedanken der Deform: Der Masse
vorgaukeln, sie würde studieren - dabei bekommt sie eine Berufsausbildung! Das wirkliche Studium gibt's
für wenige Ausgelesene im Graduiertenkolleg.
Die dazu notwendigen Reformen sollen die Hochschulen nach den
Vorgaben der Politik zügig umsetzen; zusätzlicher Anreiz ist eine
flexible Hochschulfinanzierung, die "erfolgreiche" Hochschulen
finanziell belohnt.
In Bezug auf die Studienorganisation orientiert
sich der damalige Bundesbildungsminister Rainer Ortleb (FDP) an den Empfehlungen der HRK
(Zwischenprüfung, Zwangsexmatrikulation - hier ohne Semesterangabe). Die Bemühungen um die
Qualität der Lehre soll durch Evaluation transparent gemacht werden (Ranking?)
Weitere Punkte:
- Anpassung der Ausbauplanung an den erforderlichen Bedarf,
Verbesserung der Personal- und Sachausstattung durch die Länder,
- Ausbau von Angeboten wie "Berufsakademien"; "Elitehochschulen"
(z.Z. nicht möglich),
- Sicherung der Attraktivität des dualen Systems (FHs und Unis),
- Ausbau der Fachhochschulen hat Vorrang vor dem Ausbau der
Universitäten, Ressourcenverlagerung von den Unis zu den FHs; Erweiterung des Fächerangebots an
FHs,
- Angleichung der Eingangsbesoldung von FachhochschulabsolventInnen im Öffentlichen Dienst,
- "Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden ist im
großen und ganzen zufriedenstellend... Als besonders belastend
erleben die Studierenden die Wohnraumproblematik durch mangelnde
Studentenwohnraumversorgung einerseits und steigende Mieten in
Studentenwohnheimen und am freien Markt andererseits. Weitere
soziale Forderungen dürften daher nicht grundsätzlich auszuschließen
sein." (BMBW, 1992, S. 21)
Quellennachweis: Arbeitskreis Hochschulpolitik im AStA Uni Marburg
bay, 15.3.1999, URL www.michael-bayer.de